Mittwoch, 30. April 2008

Auf Umwegen...

Del und Darin haben vor kurzem wieder mit dem Joggen angefangen. Für mich kam das natürlich wie gerufen. Nach den vielen Stunden im Flugzeug am Vortag konnte ich etwas Bewegung sehr gut gebrauchen. Die beiden wollten auch nicht zu weit joggen und ich bin einfach mit ihnen und Jake (das ist ihr Hund) losgelaufen.

Erst das ganz kurze Stück vom "A" nach Süden und dann in Richtung Osten. Als wir am Ende der Straße angekommen waren, wollten die drei (besonders der dicke Hund) wieder umkehren und den gleichen Weg zurück... das geht natürlich gar nicht!!! Wenn ich etwas überhaupt nicht mag, dann ist das Umdrehen und die gleiche Straße noch einmal sehen. Also hat Darin mir grob erklärt wie ich über andere Wege zurück zu seinem Haus käme ... Eigentlich ein solider Plan, im Detail dann aber doch nicht präzise genug. Nachher wussten wir beide nicht mehr, ob er eine Abbiegung vergessen hatte oder ich falsch abgebogen war. Hinzu kam noch, dass ich an einem Club Haus abbiegen sollte. Da ich aber kein Amerikaner bin, hatte ich nach einem großen Haus mit einer noch viel größeren Aufschrift "CLUB HOUSE" gesucht und natürlich keins gefunden. Wäre ich ein golfspielender Amerikaner gewesen, hätte ich ein Golf Club Haus erkannt... Bald wurde es dunkel und ich war noch immer unterwegs. Irgendwann hatte mich Darin mit dem Auto am Nordende der Ortschaft abgefangen (Er musste Vanille-Eis für Del kaufen). Offensichtlich war ich stark vom ursprünglich vereinbarten Kurs abgekommen und musste umdrehen. Nachdem Darin mir den neuen Weg und (vor allem!) was ein Club Haus ist erklärt hatte, war der Rückweg fast ein Kinderspiel ... fast. Unterwegs hatte ich zur Vorsicht noch einmal eine ältere Frau gefragt ob ich denn in die richtige Richtung liefe - das dumme Huhn hat mich aber verarscht und mir den Heimweg noch einmal unnötig verlängert. Irgendwie bin ich aber doch angekommen ... ziemlich platt nach 5,3 Meilen (8.5 km). Da werde ich wohl gut schlafen können ;o)

NanoScience

Mein erster Tag im Nano Science Technology Center der University of Central Florida war toll. Ich habe ein äußerst schönes Büro bekommen, mit einer komplett verglasten Wand (toller Aussicht) und zudem noch einen Kollegen (Nesar) aus Bangladesch / Schweden ;o)

Ich sitze rechts, wo in diesem Bild noch ein alter Schreibtisch steht - der ist aber schon weg und ich habe einen größeren bekommen. Der Computer wird in den nächsten Wochen auch noch gegen einen neueren Ausgetauscht. So lässt es sich arbeiten... *freu-freu-freu*

Del & Darin


Nachdem ich die erste Nacht gut und ohne großartigen Jet lag in diesem äußerst gemütlichen Bett überstanden hatte, gönnte ich mir eine Tour durch das Haus in dem Del und Darin wohnen. Es ist ein ziemlich großes Haus und dem locker mehr als zwei Personen Platz hätten. Der Garten ist zwar recht klein, aber die beiden haben dafür einen Golfplatz hinterm Haus - der dann wie eine riesige Garten-Erweiterung wirkt.

Außerdem gibt es noch eine komplett mit Fliegengitter (Mücken sind wohl ein großes Problem in Florida) eingefasste Terrasse...

Dienstag, 29. April 2008

Ein sehr, sehr langer Tag!

Boah, war das eine öde Reise. Der Delta-Flieger war mal wieder ziemlich bescheiden mit Multimedia ausgestattet (08-15 von vor 10 Jahren). Dann haben die in Atlanta eine unendliche Schlange bei der Einreisekontrolle gehabt und ich meinen Anschlussflug verpasst. Wenigstens sind die bei Delta recht flexibel und haben mich direkt auf eine Warteliste für spätere Flüge nach Orlando gesetzt. Nur dumm, dass vor mir noch ca. 1.000.000 andere Leute auf der Liste waren. Das sagen die einem natürlich nicht. Ich bin ganz brav zum Gate eines jeden nächsten Fluges nach Orlando gegangen und mich zwischen die wartenden Passagiere gemischt. Man wird nämlich am jeweiligen Gate auf einem der Monitore darüber informiert, ob man denn jetzt einsteigen kann oder doch auf den nächsten Flug warten muss... das ganze hat dann fünfeinhalb Stunden gedauert. In der Zeit hätte ich super bis nach Downtown-Atlanta und zurück kommen können um mir das Coca-Cola Museum anzusehen (das hatte ich letztes Jahr leider verpasst, weil es umgebaut wurde).

Laut Reiseplan hätte ich am späten Nachmittag in Orlando ankommen sollen. Durch die lange Wartezeit in Atlanta wurde daraus aber doch eher aller spätester Abend. Zur Wiedergutmachung habe ich mir dann einen ganz speziellen Hybrid-Mietwagen gegönnt: den Toyota Pryus *tätäh*

Das ist schon ziemlich cool. Es gibt keinen Zündschlüssel - man drückt einfach auf einen Knopf und ... nix. Ist ja ein Hybrid-Elektro-Auto, da geht der Motor nicht sofort an :o) Wenn man damit gaaaaanz langsam fährt, fährt man nur mit dem Elektromotor. Außerdem hat das Auto ein großes Display auf dem man genau verfolgen kann, was denn gerade im Auto passiert (ob man mit Benzin fährt oder elektrisch oder ob die Batterie geladen wird, usw. usf.). Das ist aber auch ziemlich gefährlich, weil man (ich) da schnell vom Verkehr abgelenkt wird - hatte aber Glück *grins*
Dafür spart man ordentlich Sprit! Was in den USA nicht gerade üblich ist. An einen sparsamen Smart oder Lupo kommt der Pryus aber doch nicht ran. Hybridisiert, bin ich dann zu Darin & Del gefahren...

Abflug

Es ist soweit, ich bin weg. Gleich geht es ab zum Flughafen. Von Düsseldorf aus geht es zuerst nach Atlanta und dann weiter nach Orlando, wo ich gegen Abend ankommen sollte. Dann mal los...

Montag, 28. April 2008

Koffer packen...

Eigentlich macht das gar keinen Spaß. Ich weiß wirklich nicht, was manche Leute daran so toll finden?!? Ist aber auch egal, weil ich da eh durch muss.
Wer für ca. zwei Jahre auswandert, sollte seinen Papierkram erledigt haben und außerdem auch wissen was wo in welchem Umzugskarton zu finden ist - sollte es mal Probleme geben. Das kann ziemlich schnell zu einem logistischen Desaster werden. Ich habe jetzt aber eine Liste mit meinem ganzen Krempel und kann dann, sollte ich etwas brauchen, "fetch-Kommandos" an meine Familie schicken *hehe* Zudem müssen noch wichtige Dokumente digitalisiert, Klamotten gewaschen, ganze Festplatten kopiert und Riesedokumente zurechtgelegt werden. Mit meiner Krankenversicherung hatte ich es mir wohl zu leicht gemacht. Ich dachte der übliche Aulandskrankenschutz würde (zumindest vorerst) reichen - Pustekuchen! Das Wohnzimmer meiner Eltern sah in den letzten Tagen jedenfalls so (meist auch schlimmer) aus.

Mittwoch, 23. April 2008

Damals, im Forschungszentrum ....

Hatte ich schon erwähnt, dass ich Salz habe, das sonst keiner hat?!? Ich glaube nicht. Also hier ist die Story:
Vor nicht all zu langer Zeit gab es im Forschungszentrum noch aktive Kernreaktoren (zu Forschungszwecken). Naja, zumindest der DIDO war noch "eingeschaltet" die anderen zwei waren schon länger nicht mehr in Betrieb. Zu der Zeit hatte ich für mein Institut eine Führung durch den Reaktor und die dazugehörigen Gebäude organisiert. Das war extrem interessant, weil man in einem "Abklingbecken" die Tscherenkow-Strahlung sehen konnte (blaues Licht, obwohl keine Lampe an ist).

(Foto: M. Thomé - ich durfte keine Kamera mitnehmen)

Während der Vorbereitungen wurde mir die Geschichte vom Salz unter radioaktivem Beschuss erzählt: Das Salz färbt sich dabei schwarz.
Ich hatte ein paar Tage später ein großes Glas mit "Himalaja Salz" gekauft und es beim Reaktor abgegeben. Dort wurde das Salz ordentlich verpackt und in das Abklingbecken, zwischen die ausgedienten Brennelemente gelegt.
Nach einigen Wochen (die radioaktive Strahlung musste erst abklingen) habe ich die Steine zurückbekommen. Und so sah das Salz nach der Bestrahlung aus:

(links: normal, rechts: nach Bestrahlung)

Irre was? Dieses schwarze Salz kann man übrigens problemlos in Wasser lösen. Bis nichts mehr davon zu sehen ist. Lässt man das Wasser dann verdampfen, ist das Salz wieder weiß. Die harte Gamma-Strahlung verändert wohl die Kristallstruktur. Was da genau abläuft weiß ich aber leider auch nicht ... es sieht aber ziemlich cool aus ;o)

Naja, das Salz habe ich in einer meiner Umzugskartons (wieder-)gefunden. Daher taucht dieser Post jetzt --ohne zeitlichen Zusammenhang-- auf.

Dienstag, 22. April 2008

Die Bahn...

...war jetzt mein Fortbewegungsmittel. Da ich ja kein Auto mehr habe. Der Michael hat mich freundlicher Weise noch zum Bahnhof in Düren gebracht und dann war das Kapitel Jülich abgeschlossen.

Als ich in Hamm umsteigen musste gab es einen kleinen Matrix-Effekt: Ein Zug, voll beladen mit Audis aller nur verfügbaren Sorten, fuhr in den Bahnhof ein. Ganz nach dem Motto Nimm dir so viele wie du willst. In beide Richtungen war kein Ende zu erkennen. Da hätte ich ja schon gerne zugegriffen ;-)

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Grillparty

Nachdem ich mein Auto an den Michael verhökert hatte, habe ich mir meine Röntgen-Schürze umgehängt und die Grillsaison hinterm Institut eröffnet. An meinem letzten Tag im Forschungszentrum schien mir das angebracht...

Zugegeben, es war noch etwas früh, aber: Nur die harten komm' in Garten. :-) Das einige mit Jacken rumgelaufen sind, war aber auch etwas übertrieben. Viele haben Salate, Saucen, Brote und natürlich auch Fleisch/Veggizeug mitgebracht.

Am Ende war nur noch ein kleines Würstchen übrig. Der Bo hatte mich gestern Abend bei seinem Chilli-Contest "gezwungen" eine letzte Nussecke zu essen - heute hab' ich ihn dann "gezwungen" das letzte Würstchen zu essen. Zur Belohnung wurde er MEETEATER und das Foto kommt in mein Büro in Orlando ... im Blog ist es schon mal ;-)
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Ausgezogen...


Aus diesem Zimmer im Gästehaus bin ich heute Morgen in aller Frühe ausgezogen. Nach etwa 5 Monaten wurde das auch Zeit. So komplett leergefegt sieht es doch ziemlich groß aus. Als mein Krempel da noch drin war, wirkte es viel kleiner :-\

Jetzt fahre ich zum Michael. Der kauft nämlich mein altes ... äh, ich meine super-Auto mit noch 18 Monaten TÜV...
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Montag, 21. April 2008

C 4

Nach über einem Jahr Chilli-Con-Carne-Contest-Pause hat der Bo sich endlich durchgerungen etwas Chilli für uns zu köcheln.

Die Päm hat Wein verteilt - der wohl ganz lecker war (ich kann das als nicht-Wein-Trinker nicht beurteilen).

Nach dem super-leckeren-Chilli vom Bo mit Guacamole als Special, gab' es noch Nussecken von der Päm. Eigentlich war ich schon total satt, aber der Bo hatte mich "gezwungen" die letzte Ecke zu essen - ich käme dann als "SWEETEATER" an seine Küchenwand. Nachdem ich ja schon BEEFEATER in Alexander's Steakhouse in Urbana-Champaign bin, konnte ich mir diese Chance nicht entgehen lassen.

Zum Schluss waren die meisten -- besonders ich -- total überfressen und konnten nur noch blöde Posen machen. Aber der Abend war super!



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Sonntag, 20. April 2008

Das Institut für Bio- und Nanosysteme...

...war jahrelang mein Arbeitsplatz. Aber in weniger als zwei Tagen ist das Geschichte. Wie sehr werde ich wohl diesen Plattenbau-Skywalk zwischen dem Büro- und dem Laborbereich vermissen ... vielleicht auch gar nicht ;-)

Was ich definitiv vermissen werde ist der Cola-Automat! Im NanoScience Technology Center in Orlando haben die nämlich keine Getränkeautomaten und auch keine Läden in unmittelbarer Umgebung. Da muss man extra mit dem Auto los oder man muss was mitbringen - zumindest war das vor ein paar Monaten noch so. Vielleicht hat sich da ja etwas geändert.

Hier im IBN2 war rechts den Flur entlang war mein Büro auf der rechten Seite. Das hatte ich erst mit dem Mattias aus dem Bergischen Land, dann mit dem Mathias aus Schweden und zuletzt mit dem Ugur aus der Türkei geteilt.

Den heutigen Abend habe ich im Büro verbracht und lauter altes Zeug aussortiert, wichtiges archiviert und aufgeräumt...

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Donnerstag, 17. April 2008

Parkplatz


Rätsel des Tages: "Sie befinden sich der Ausbildung zur professionellen gut geschulten Politesse. Was fällt Ihnen an diesem geparkten Fahrzeug auf?"

A) oh Mann ey, was 'ne Proletenkarre...
B) ziemlich schief geparkt - Abzüge in der B-Note
C) ob der Fahrer wirklich Behindert ist?
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Dienstag, 15. April 2008

'fare well-come'-Party im Pub

Da die Sandra nach Jülich gezogen ist und ich Jülich bald verlassen werde, haben wir zusammen eine kleine Willkommens- und Abschiedsparty im Pub gefeiert. Es waren reichlich Leute da, die auch ordentlich gegessen und getrunken haben. Ross der irische Besitzer hat das Guinness nach alter Tradition mit einem Kleeblatt in der Krone gezapft.

Ein paar Eindrücke von der Party im Pub gibt's hier...


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Montag, 14. April 2008

Willi


Willi der Wurm ist heute im Regen über den steinigen Weg des Gästehauses gerobbt. Schön zu sehen der Gürtel (oder auch Clitellum = Sattel). Damit produzieren diese witzigen Hautmuskelschläuche Sekrete, die bei der Fortpflanzung und Verpuppung wichtig sind.
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Sonntag, 13. April 2008

Günter weiht ein


Der Günter hat 'ne kleine Weinweihungsparty geschmissen. Er, Danni und Lara sind vor kurzem umgezogen und wohnen jetzt im geräumigen Eigenheim mit riesigem Garten.

Einer der Vorbesitzer war wohl Landschaftsgärtner und hat den Garten mit einem Teich und anderen tollen Dingen ausgestattet. Hier ist ein Bild von Günter und ... Moment, da stimmt doch was nicht! Aber was? Wer weiß es?

Irgendwann haben wir dann - vermutlich weil wir uns so böse überfressen hatten - angefangen uns mit einer Ratte zu vergnügen. Hier zeigt der Stefan gerade seine Enterteiner-Qualitäten ;o)

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Mittwoch, 9. April 2008

Frankfurt


Um 8 Uhr morgens hatte ich einen Termin in der US-Botschaft: ein sog. VISA-Interview. Also bin ich schon um 4:30 Uhr aus den Federn und war 30 Minuten später auf der Autobahn. So Früh am Morgen ist kaum jemand auf der Autobahn, da kommt man schnell voran.
Nach weniger als einer Stunde war ich wieder aus der Botschaft raus, auf dem Weg nach Hause und um ein US-Visum reicher: Florida ich komme!

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Dienstag, 8. April 2008

Jülich (mal wieder) von Oben

Das ist sie die Tür, die vom Wäschebunker im 11. Stock des Gästehauses auf's Dach führt. Vor einigen Monaten war ich schon einmal auf dem Dach. Damals hatte ich zufällig bemerkt, dass die Tür nicht verschlossen war - heute hab' ich mir den Schlüssel vom Hausmeister geben lassen. Das Foto ist übrigens ein HDRI-Versuch um den dunklen Raum und das helle Äußere besser darstellen zu können - ich muss wohl noch etwas üben ;-)

Die Tür hat zufällig nur einen kleinen Teil der eigentlich tollen Aussicht freigegeben - leider einen, der Jülich als versmokte Industriestadt präsentiert. Dem ist natürlich nicht überall so. Der Blick nach Südwesten zeigt die verschiedenen Aspekte von Jülich und der näheren Umgebung: Die kleinen Schlote ganz links im Bild gehören zur Zuckerfabrik. Daneben erhebt sich -- unübersehbar -- eine hohe Dampfwolke aus den Kühltürmen eines der vielen Braunkohlekraftwerke in der Gegend. Und wiederum rechts daneben ist dann die Zitadelle von einigen Baumreihen umgeben. Ganz rechts im Bild kann man schemenhaft die Abraumhalde des Tagebau Inden erkennen.

Ganz oben auf dem Dach ist eigentlich viel Platz. Überall liegen Kabel und Leitungen von verschiedenen Telekommunikationsfirmen rum, die ganz Jülich mit GPRS, EDGE und UMTS versorgen. Nur die Bewohner des Gästehauses (und damit auch ich) gehen leer aus :-(

Ich bin über die kleine Leiter noch etwas höher auf das Gästehaus geklettert um einen freien Blick nach Norden zu bekommen. Unsere Nachbarn bekommen wohl grünen Strom über Solarzellen - das sind ganz schön viele! Hinten am Horizont kann man die Masten einer riesigen Sendeantenne erkennen - ich glaube die sind für FM oder so. Rechts, wo die Sonne hell scheint, ist die Sophienhöhe und dahinter der Tagebau Hambach.
Und weil die Dampfsäule sooo cool aussah, hab' ich sie in 3D fotografiert. (X-Blick: Schielen, linkes Bild für's rechte Auge, rechts Bild für's linke Auge. Viel Glück!)


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